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Stadtplanerische Gesichtspunkte
Das neue Baugebiet führt die bestehende Bebauung fort und schließt
die vorhandenen Baulücken, so dass ein geschlossener Charakter des
gesamten Gebietes entsteht. Besondere Probleme ergeben sich durch
die bestehende 110 KV Hochspannungsleitung mit einem Bauverbot im
Radius von 20 Metern um den Masten, die Baubeschränkungszone im
Verlauf der Leitungstrasse sowie durch den bestehenden Mischwasserkanal,
der nicht überbaut werden sollte, um die Zugänglichkeit zu sichern.
Grundidee ist eine Randbebauung entlang der Strassen auszubilden,
um geschlossene und als solche erlebbare Straßenräume zu gestalten.
Die Bebauung ist entlang der Auenstrasse, die als Hauptsammelstrasse
innerhalb des Gebietes dient, 3-geschossig, ebenso an der Ecke Breslauer
Strasse Berliner Strasse. Als städtebauliche Dominante ist an der
Auenstrasse ein 4-geschossiger Baukörper geplant. Im Bereich der
Baubeschränkung unterhalb der Hochspannungsleitung sind niedrige
Baukörper für die eine Nutzung als "Markthallen" vorgesehen.
Somit entsteht hier eine markante Platzsituation als attraktiver
öffentlicher Treffpunkt für das umliegende Wohngebiet. Um trotz
der Schneisenwirkung der Hochspannungsleitung eine möglichst gute
Raumbildung zu erzielen, wurden die Abstandsflächen für das höhere
Gebäude am Platzrand (,,Campanile") bewusst niedriger als nach BayBO
festgesetzt. Eine Beeinträchtigung der angrenzenden Wohnbebauung
durch Verschattung findet jedoch aufgrund der Nordlage nicht statt.
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projektdaten
Geltungsbereich:
ca. 40.250 m² Fläche incl. Strassen etc. in heterogener Neubau
Wohngebietslage Aufgabe:
Bebauungsplan für die Stadt Neuötting unter Berücksichtigung der
vorliegenden Planung einer Eigentumswohnanlage mit Tiefgarage,
Läden und Cafe für einen privaten Bauträger Optimale Grundstücksverwertung
Planerische Berücksichtigung der vorhandenen Hochspannungsleitung
erforderlich; Einbinden der gewachsenen Wegeführung Straßenraumgestaltung
Grünordnung Bebauung:
Gemischte Nutzung mit Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäusern;
Eigentumswohnanlage mit Tiefgarage; Gewerbe, (Läden und Cafe);
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Die
sehr unterschiedlichen Massen der baulichen Nutzung ergeben sich
in erster Linie aus der gewählten Abgrenzung der verschiedenen Grundstücke,
die eine schrittweise Realisierung der Bauvorhaben berücksichtigen.
Die übrige Bebauung innerhalb der Blockbereiche und im Bereich der
Baulücken ist wie die Umgebung 2-geschossig. Sie ist im Bereich
westlich der Auenstrasse in Form von Reihenhäusern, im Bereich östlich
der Auenstrasse in lockererer Form ausgebildet, um ein differenziertes
Angebot an Wohnformen zu schaffen. Die Gliederung der Baukörper
führt den Rhythmus der bestehenden Bebauung fort und berücksichtigt
die Lage des bestehenden Kanals, der lediglich mit leichten Durchgängen
überbaut wird. Durch die Stellung der Baukörper wird einerseits
erreicht, dass zusammenhängende großzügige Grünräume entstehen,
die den Wohnungen zugeordnet sind und andererseits auch erlebbare
,,Stadträume" das Wohnquartier prägen. Das Fußwegenetz entlang der
Strassen wird durch ein innerhalb des Baugebietes verlaufendes Fuß-
und Radwegesystem ergänzt um damit eine gute Durchlässigkeit zu
gewährleisten.
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