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dipl. ing. thomas ziesel
     
   

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SOLARNATURHAUS - Prien am Chiemsee

 

 

Lage und Ausgangssituation:
Bei dem zu beplanendem Grundstück handelt es sich um ein großes Parkähnliches Grundstück, am Rande eines sehr schönen Landschaftschutzgebietes, in unmittelbarer Nähe des Chiemsees. Anstelle eines einfachen Holzschuppens sollte ein Einfamilienhaus mit Garage geplant werden.

Entwurfskonzept:
Ausgehend von der landschaftlich einmaligen, sehr reizvollen und empfindlichen Lage, wurde versucht eine möglichst einfühlsame und naturverbundene Lösung zu finden.

 

Alle natürlichen Energien sollten formal und inhaltlich optimal genutzt werden. Sämtliche Aufenthaltsräume orientieren und öffnen sich wie ein Sonnentrichter mit einer 3.5m hohen speziellen Glasfassade nach Süden. Die Erschließungszone im Norden dient als grüner unbeheizter Klimapuffer. Die kühlen Nordwinde streichen über die Wiese, während das Haus selbst geschützt bleibt. Zusammen mit der guten Dämmwirkung des Erdreiches im Norden, Westen und Osten sowie der verglasten Fassade im Süden, entsteht so ein äußerst umweltfreundliches Solar - Niedrigenergiehaus. Die Böschungswand aus Naturstein dient als zusätzlicher Wärmespeicher, faßt den Privatbereich mit einer schützenden Geste räumlich ein und nimmt gleichzeitig noch die Garageneinfahrt mit auf. Hier werden außerdem die Sonnenkollektoren in die Böschungskante mit integriert. Um nicht in den natürlichen Wasserhaushalt einzugreifen werden die versiegelten Flächen soweit möglich minimiert. Zusätzlich nutzt eine Zisterne das anfallende und durch das Grasdach gereinigte Regenwasser. Naturintegrales Denken, Planen und Handeln sollen sich hier auch in dem formalen architektonischen Ausdruck wiederspiegeln.

 

 

projektdaten

Baujahr:
1997 - 2001 Grundstückssituation: Parkähnliches Grundstück am Rande eines Landschaftsschutzgebietes Grundstücksgröße:
ca.3400 m² Bauaufgabe: Wohngebäude für eine Apothekerfamilie Nutzbar für 2-5 Personen
Wohnnutzfläche:
ca. 500 m² incl. Technik , KG , Garage
Energiekonzept:
Minimierung der nötigen Energie durch Entwurfskonzept 20 m² Fassadenintegrierte Sonnenkollektoren zur Heizungs- und Warmwasserunterstützung. 1000 l Wärme-Speicher Niedertemperatur Wandheizungen auf Speicherwänden Gas - Brennwerttherme Kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmetauscher Erdreich und Grasdach unterstützt Dämmwirkung Wärmespeicher durch Natursteinwand Witterungs- und Windschutz durch Gebäudeform und Erdreich Regenwassernutzung durch Zisterne
Energieverbrauch:
Rechnerisch bis zu 80% unter geforderten Wärmeschutz
Entwurfskonzept in Stichworten:
Alle Aufenthaltsräume nach Süden orientiert und großzügig verglast. Unbeheizte Erschließungszone als Wintergarten und Klimapuffer im Norden Nordseite geschlossen und extrem gedämmt. Schmaler Nord-Süd-Grundriss für optimale Sonnenausleuchtung im Winter. Sonnentrichter: Hohe und breite Süd -, niedrige und schmalere Nordfassade. Dachüberstand im Süden für natürliche Verschattung im Sommer berechnet. Verwendung baubiologischer Materialien.
Nutzen von Synergieeffekten :
Erdreichdämmwirkung, Wasserhaushalt, Landschaftseinbindung durch Grasdach und Gebäudeform. Klare Zonierung und Ablesbarkeit der Konstruktion. Differenzierte Verzahnung mit dem Gartenbereich. Architektur als sichtbarer Ausdruck für ein naturintegrales Denken, Handeln und Planen. Das Gebäude und Leben als Teil des Ganzen
(-Naturkreislaufes)

   

aussen-ansichten

  Das Grundstück fällt nach Süden hin leicht ab. An der Ost- und Nordseite besteht eine ca. 3m hohe Hangkante. Die hügelige Umgebung und der vorgefundene Höhenunterschied sollten gut und sinnvoll ausgenutzt werden. So wurde kein rein architektonischer Baukörper, sondern eine Art bewohnter Landschaft entwickelt. Das eigentliche "Gebäude" wird von drei Seiten mit dem teilweise höher liegendem Gelände durch Anböschungen verbunden und bildet so, zusammen mit dem begrüntem Dach eine landschaftliche Einheit. Das Glasdach der unbeheizten Erschließungszone im Norden, trennt das natürliche Gelände von dem begrüntem Hauptdach, dessen geschwungene Form den Charakter der umgebenden Hügellandschaft interpretiert.
   

innen-ansichten

 

 

 

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